Herzlich Willkommen

beim Ausbildungszentrum für Therapiebegleithunde

Die tiergestützte Arbeit

Allgemeine Ziele in der tiergestützten Arbeit mit einem Therapiebegleithund

Das Vermitteln von Ruhe, Sicherheit, Geborgenheit, Freundschaft und Nähe sind die Hauptaufgaben eines Therapiehundes. Bereits das Streicheln und Berühren des Tieres vermittelt Wohlbefinden. Die Therapiehunde sind außerdem gute „Gesprächspartner“, sie fühlen Stimmungen und hören geduldig zu. Therapiehunde sind deshalb auch gute Co-Therapeuten. Denn sie bewerten einen Menschen nicht nach gut oder schlecht, sie sind nachsichtig und erwarten kein gespielt gutes Benehmen oder physische Attraktivität. Sie nehmen den Menschen an, wie er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen. Therapiehunde helfen außerdem gegen Lethargie und Langeweile: Sie bringen Menschen dazu, wieder aufzustehen, sich um etwas zu kümmern und lösen damit positive Gefühle aus.

Doch die tiergestütze Therapiearbeit kann noch viel mehr bewirken:

  • Förderung, Aufrechterhaltung und Verstärkung sozialer, verbaler und nonverbaler Kontakte
  • Förderung emotionaler Stabilisierung
  • Ablenkung von eigenen Sorgen und Krankheit
  • Motivation zu Bewegung
  • Erleben von Zuneigung, Zärtlichkeit und Fürsorge, dadurch Unterstützung von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Anregung kognitiver Fähigkeiten (Sprache, Erinnerungs- und Biografie-Arbeit, Merkfähigkeit)
  • Verbesserung der Wahrnehmung in allen Qualitäten
  • Förderung der Reaktionsfähigkeit
  • Anbahnung von kooperativem Verhalten
  • Eingestehen und Überwinden von Ängsten

Trotz dieser vielen positiven Effekte gibt es jedoch auch Menschen und Hunde bei denen eine tiergestützte Therapiearbeit nicht zu empfehlen ist. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter der Rubrik „Voraussetzungen“.


In Einrichtungen der Pädagogik

In Schule und Kindergarten stellt sich häufig schon nach kurzer Zeit alleine durch die Anwesenheit des Therapiehundes mehr Ruhe ein. Die Atmosphäre wird durch das Tier deutlich verbessert. Die Kinder möchten den Hund nicht beunruhigen, sie sind leiser und weniger aggressiv untereinander. Die gegenseitige Rücksichtnahme wird hier durch den Hund gefördert.

Durch den direkten Kontakt zum Tier, Streicheln und gemeinsames Erleben und Beobachten des Tieres entstehen Gespräche mit und über den Hund, die verbinden und für eine entspannte, heitere Atmosphäre sorgen. Nicht selten spendet solch ein Therapiehund in Frustsituationen Trost, bietet Geborgenheit und das Gefühl von Sicherheit und Anerkennung.

Denn Tiere bewerten nicht. Sie nehmen jeden Menschen so an, wie er ist, unabhängig von Alter, Größe oder Aussehen. Die Hunde haben ein gutes Gespür für den emotionalen Zustand des Menschen und helfen beim Abbau negativer Einflüsse wie Stress oder Angst. Sie schenken uneingeschränkt ihre Aufmerksamkeit und fördern damit ein positives Selbstwertgefühl.   


Welche Aufgabe hat ein Besuchs-, Schul- und Therapiebegleithund zum Beispiel in der Tiergestützten Pädagogik?

„Tiergestützte Pädagogik beschreibt einen von Tieren, z.B. Hunden begleiteten (Heil-) Pädagogischen Erziehungs- und Förderansatz, sowie die Integration von Tieren in das Leben von Menschen jeden Alters. Die Tiere können den Pädagogen nicht ersetzen, sondern erweitern dessen Erziehungs- und Fördermöglichkeiten.

Die natürlichen Eigenschaften der Tiere und ihre spontane und unvoreingenommene Kontaktaufnahme zum Menschen ermöglichen den Pädagogen eine Beziehung mit ihren zu betreuenden Personen einzugehen. Dabei wird nicht nur die alterstypische Entwicklung in verschiedenen Lebensphasen unterstützt.
Kinder und Menschen in schwierigen Lebenslagen oder Notsituationen profitieren in besonderem Maße von dem Einsatz der Tiere. Über diesen können sozial-emotionale Kompetenzen, Motorik, Wahrnehmung sowie Kommunikation geschult werden, so dass insgesamt psychische, physische, soziale und rehabilitative Wirkungskreise angesprochen werden.“
(Auszug aus Forschungsgruppe TiPi, Universität Köln)


In Einrichtungen von Senioren- und Pflegeheimen

In Senioren- und Pflegeheimen leben oft Menschen, die sich durch eine Demenzerkrankung in ihre eigene Welt zurückgezogen haben. Wo lieb gemeintes menschliches Bemühen an seine Grenzen stößt, haben die Therapiehunde die Fähigkeit eine Tür zu dieser Welt zu finden. Ist diese Tür dann einen kleinen Spalt geöffnet, kann der demente Mensch oft wieder leichter erreicht werden. Auch für die Angehörigen und dem Personal im Pflegeheim ist der Hund eine Brücke zur Kommunikation mit pflegebedürftigen Menschen.

Menschen, die früher ein eigenes Tier besaßen, bleiben länger ruhig sitzen, entwickeln wieder Aufmerksamkeit und erzählen von früheren Erlebnissen. Die Erinnerung an die Vergangenheit bleibt erhalten und führt im Gespräch zum Erfolgserlebnis. Das Selbstbewusstsein sowie das Gefühl der eigenen Identität werden neu gestärkt und dienen in der Orientierung als Brücke zur Gegenwart.

Durch den regelmäßigen Besuch eines Therapiehundes können die Menschen wieder ein Gefühl von Vertrauen, Geborgenheit, Zuneigung und Wärme entwickeln. Der Hund gibt ihnen die Gelegenheit von sich aus etwas Liebe zu geben und selbst zu handeln. Durch das Berühren des Hundes wird der Mensch ruhiger und auch sein Immunsystem wird gestärkt.